OPTIK MATTERN
Hilfe im Schlaf
Die Orthokeratologie ist ein Verfahren, bei dem mit Hilfe individuell gefertigter Contactlinsen die Hornhaut gezielt modelliert wird. Die Ortho-K-Linsen werden über Nacht getragen und üben auf die Hornhaut einen leichten Druck aus, der diese in ihrer Brechkraft verändert. Am folgenden Tag können kurzsichtige Personen ohne optische Korrektion, also ohne Brille oder Contactlinse, gut sehen. Da die Hornhaut tendenziell danach strebt ihren ursprünglichen Zustand wieder anzunehmen, müssen die Ortho-K-Linsen jede Nacht getragen werden. Im Unterschied zu konkurrierenden operativen Verfahren zur Korrektur von Kurzsichtigkeiten ist die Orthokeratologie vollständig reversibel.
Wissenschaftlich untersucht
In einer Untersuchung der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie WVAO in Zusammenarbeit mit der Universitäts-Augenklinik Köln wurden die Augen auf etwaige schädliche Veränderungen an der Hornhaut durch Ortho-K-Linsen untersucht. Dabei wurden die Hornhautdicke, die Durchbiegung der Hornhaut, der Augeninnendruck, die Zellstruktur im Hornhautinneren und die Leistungsfähigkeit bzgl. Tages- und Nachtsehen einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen. Die Studie zeigt, dass mit dem Tragen von Orthokeratologie-Linsen keine besonderen Gefährdungsrisiken für die Hornhaut einhergehen, es werden „keinerlei nachteilige Veränderungen am Auge“ und „keine negativen Auswirkungen auf die Straßenverkehrstauglichkeit“ festgestellt. Ortho-K-Linsen dürfen nur von einer speziell dafür ausgebildeten Fachkraft angepasst werden.